Nachsorge für Altdeponien

Die Nachsorge für 32 stillgelegte Deponien ist ein wesentlicher Aufgabenschwerpunkt des EVS. Die dort abgelagerten Siedlungsabfälle unterliegen biologischen oder chemischen Reaktionen, die Gefährdungen für Mensch und Umwelt verursachen können. Mit speziellen Maßnahmen wird sichergestellt, dass die Deponien sich nicht negativ auf die Umwelt auswirken.

Zur Nachsorge von Altdeponien gehören insbesondere:

  • Überwachung von Deponiegasemissionen und Entgasung
  • Abfuhr und Analytik von Sickerwasser
  • Monitoring des Grundwassers an einer Vielzahl von Überwachungspegeln
  • Betrieb und Wartung aller technischen Einrichtungen
  • Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit
  • Landschaftspflege

Nach aktuellen Berechnungen werden sich die laufenden Unterhaltungskosten und die Investitionen zur Nachsorge von Deponien in den kommenden 15 Jahren auf mehr als 27 Millionen Euro belaufen. Dafür sind entsprechende Rücklagen in den Haushaltsplänen des EVS eingestellt.  

Der größte Teil dieser Summe wird für die Stilllegung und Rekultivierung der drei Zentraldeponien des EVS in Illingen, Merzig-Fitten und Ormesheim veranschlagt. Deren Deponievolumen ist ganz oder weitgehend erschöpft, sie werden daher sukzessiv in den kommenden Jahren stillgelegt und rekultiviert.


Rekultivierung von Deponien am Beispiel der Altdeponie Velsen

Die Deponiefläche wird zunächst profiliert.

Der Deponiekörper wird in mehreren Schichten abgedichtet.

Nach der Abdichtung wird eine Rekultivierungsschicht für den Bewuchs aufgetragen.

Durch die Abdichtung der Deponieoberfläche in mehreren Schichten wird die Deponie von der Umgebung abgekapselt und Niederschlagswasser vom Deponiekörper ferngehalten.

Saarländische Deponiegeschichte

Früher hatte fast jedes Dorf eine Müllkippe, auf der alle Abfälle durcheinander landeten. Im ersten Abfallbeseitigungsgesetz von 1972 wurde die Schließung der sogenannten wilden Deponien beschlossen. 1975 wurde die Trägerschaft für Betrieb und Nachsorge ausgewählter Hausmülldeponien im Saarland von den Kommunen auf den Abfallbeseitigungsverband Saar, einem (Vor-) Vorgänger des heutigen EVS übertragen. Alle anderen Deponien im Saarland waren zu schließen.

Um die saarländischen Siedlungsabfälle nach dem damaligen Stand der Technik abzulagern, wurden in Merzig-Fitten, Ormesheim und Illingen drei große, zentrale Hausmüll-Deponien errichtet. Das belastete Sickerwasser wird dort aufgefangen und in Kläranlagen geleitet.

Seit 2005 dürfen in Deutschland keine unbehandelten Siedlungsabfälle mehr auf Deponien abgelagert werden. Der saarländische Hausmüll wird seither ausschließlich thermisch verwertet. Auf den drei Zentraldeponien werden nur noch sogenannte inerte Abfälle deponiert. Dabei handelt es sich zum weitaus überwiegenden Teil um belasteten Bodenaushub, mineralische Bau- und Abbruchabfälle und Straßenaufbruch.