Offizieller Baubeginn für das EVS BioMasseZentrum: Gelebte Kreislaufwirtschaft für das Saarland

Am Standort Velsen, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Abfallverwertungsanlage Velsen, entsteht das neue EVS BioMasseZentrum. Am 22. August wurde offiziell mit dem Bau der Anlage begonnen. Verantwortlich für die Errichtung und den Betrieb des EVS BioMasseZentrums ist die EVS BMZ GmbH, eine Tochtergesellschaft des Entsorgungsverbandes Saar.

Beim EVS BioMasseZentrum handelt sich um eine Vergärungsanlage mit nachgeschalteter Kompostierung. Hier werden rund 55.000 Tonnen Biogut, das über die saarländischen Biotonnen gesammelt wird, sowie rund 5.000 Tonnen Grüngut, das dezentral über kommunale Sammelplätze erfasst wird, verwertet. Dabei werden Energie in Form von Biogas in Erdgasqualität und hochwertiger Kompost gewonnen.

Der EVS investiert nach heutigem Stand ca. 50 Millionen Euro in das BioMasseZentrum. Im ersten Halbjahr 2027 soll die Anlage in Betrieb gehen.

Nach EU weiter Ausschreibung wurde die Arbeitsgemeinschaft Thöni Industriebetriebe GmbH/OBG Hochbau GmbH Co. KG mit der Umsetzung des Projektes beauftragt. Projektsteuerer ist die Arbeitsgemeinschaft SIUS GmbH/ ia GmbH, Generalplaner ist die Witzenhausen-Institut GmbH, die in Deutschland und Luxemburg bereits entsprechende Projekte erfolgreich betreut hat. 

Der Auftrag umfasst die Errichtung des EVS BioMasseZentrums sowie benötigter Revisionsflächen, die technische Anbindung des BioMasseZentrums an die AVA Velsen zur Wärmeversorgung und Abluftbehandlung sowie den Bau einer Gasübergabestation und einer Anschlussleitung an das Gashochdrucknetz durch das Unternehmen Creos. 

„Das EVS BioMasseZentrum steht für eine moderne Kreislaufwirtschaft, bei der die gesamte Wertschöpfung im Saarland bleibt,“ so der Aufsichtsratsvorsitzende der EVS BioMasseZentrum GmbH, Stefan Kunz. „Die Saarländerinnen und Saarländer können so ganz aus der Nähe erleben, wie aus ihrem gesammelten Biogut Energie und hochwertiger Kompost entsteht“, so Kunz.

„Auch wirtschaftlich rechnet sich das Projekt, denn die Verwertung im EVS eigenen BioMasseZentrum wird auf jeden Fall günstiger als die aktuelle außerhalb des Saarlandes“, ist sich Christopher Freichel, Geschäftsführer der EVS BioMasseZentrum GmbH, sicher.

Umweltministerin Petra Berg: „Diese neue biologische Abfallbehandlungsanlage ermöglicht es dem EVS, Bioabfälle nachhaltig zu nutzen. Damit setzen wir nicht nur ein klares Zeichen für klimafreundliche Energiegewinnung, sondern auch für regionale Wertschöpfung und eine moderne Kreislaufwirtschaft. Was bislang außerhalb unseres Bundeslandes verwertet werden musste, bleibt nun im Saarland – und wird hier vor Ort in Energie und wertvolle Ressourcen für Landwirtschaft und Privathaushalte umgewandelt.“

Hintergrund: 
Im laufenden Betrieb wird das EVS BioMasseZentrum im Jahr ca. 13.000 Gewichtstonnen gütegesicherten Fertigkompost und knapp vier Millionen Kubikmeter Biogas in Erdgasqualität erzeugen. Dazu kommen Gärprodukte und flüssige Gärreste als Düngemittel, die für die Landwirtschaft interessant sind. Der Betrieb einer eigenen Anlage zur Verwertung des Biogutes aus der Biotonne führt zu einer Einsparung von 12.000 Tonnen CO₂ pro Jahr gegenüber der jetzigen Situation, in der der überwiegende Teil des Materials per LKW zu Verwertungsanlagen in anderen Bundesländern transportiert werden muss.