Ziel ist die Unterschreitung der gesetzlich geforderten Höchstgrenze an Störstoffen im Biogut. Nur dadurch kann die Herstellung eines hochwertigen Endprodukts (z.B. Kompost) nach der vorgesehenen Vergärung gewährleistet werden. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern will der Entsorgungsverband Saar erreichen, dass die Qualität des über die Biotonne gesammelten Materials deutlich besser wird.
Bessere Kontrolle durch Detektion des Tonneninhaltes
Bereits in der Vergangenheit wurden Biotonnen durch den EVS-Kontrolldienst und die beauftragten Abfuhrunternehmen stichprobenartig oder anlassbezogen kontrolliert. Um automatisiert eine noch bessere Kontrolle über das in der Biotonne gesammelte Material zu haben, sind für den EVS jetzt Müllfahrzeuge mit Detektionssystemen zum Auffinden von störenden Inhalten im Einsatz. Vor und während der Leerung fotografiert das System den Inhalt der Tonne und untersucht automatisch nach Materialien, die nicht hineingehören. Das Kontrollsystem erkennt die falsche Befüllung der Biotonne mit Hilfe künstlicher Intelligenz und dokumentiert sie mit Fotos. Die Zuordnung erfolgt über einen Chip, der am Behälter angebracht ist.
Einsatz der Biogut-Detektion auch bald in Homburg
Nachdem das System bereits in mehreren saarländischen Kommunen erfolgreich getestet wurde, kommt es ab Mitte Juli jetzt auch in Homburg zum Einsatz.
In einem ersten Schritt werden nicht richtig befüllte Biotonnen mit einem gelben Anhänger versehen, auf dem auf die Falschbefüllung hingewiesen wird.
In der darauffolgenden Phase werden falsch befüllte Biotonnen stehen gelassen. Diese müssen dann entweder selbst nachsortiert oder als Restabfall bereitgestellt werden. Begleitend dazu kommt ein roter Anhänger zum Einsatz, der erklärt, aus welchen Gründen die Tonne nicht abgefahren werden konnte.
Werden die Störstoffe erst beim Leerungsvorgang entdeckt, erhält der Eigentümer des Anwesens ein Schreiben des EVS – entweder als Hinweis auf die nicht korrekte Befüllung der Biotonne oder – bei groben oder mehrfachen Verstößen – zur Mitteilung von Sanktionen.
Nach und nach wird das Verfahren in allen saarländischen Kommunen ausgerollt, die die Abfalleinsammlung vom EVS organisieren lassen.
Zu viele Störstoffe, vor allem Bioplastik
Aktuell sind in den saarländischen Biotonnen immer noch viele Dinge enthalten, die dort nicht hineingehören und die gesetzlichen Höchstgrenzen häufig überschreiten. Dazu gehören insbesondere Metall, Glas und Plastik und hier sind aufgrund ihrer Häufigkeit vor allem Müllbeutel aus so genanntem Bio-Kunststoff zu nennen, die – anders, als der Name es unterstellt – nicht für eine Mitverarbeitung geeignet sind. All‘ diese Materialien verursachen insgesamt hohe Kosten beim Aussortieren wie auch in der Entsorgung und erschweren oder verhindern sogar die Verwertung des Biogutes.
Informationen zur richtigen Entsorgung von Biogut gibt es unter www.evs.de/biogut .