Begonnen wurde mit der Maßnahme im Bereich der Reimsbacher Straße zwischen den Grundstücken der Anwesen Nr.: 102 und 102a. Von hier aus verläuft sie hinter den Anwesen parallel zum Straßenverlauf der Reimsbacher / Oppener Straße und Mackenbach in Richtung Abbiegung in die St. Florian Straße.
Vorgesehen ist die Erneuerung von rund 560 Meter Kanal mit einem Innendurchmesser von 300 bis 800 Millimetern. Davon erfolgen 140 Meter in offener und 420 Meter in geschlossener Bauweise, d.h. durch unterirdischen Rohrvortrieb.
45 Meter Stahlbetonrohre für die Ablaufleitung des neu zu bauenden Drosselbauwerks wurden bereits verlegt. Momentan laufen parallel zum Mackenbach die Arbeiten an der neuen Zulaufleitung für das Regenüberlaufbecken. 50 Meter Rohrmaterial wurden bislang installiert.
Zeitgleich erfolgen bereits die Rodungsarbeiten zur Vorbereitung der Start- und Zielgruben für den unterirdischen Rohrvortrieb. Mit den Bauarbeiten für das neue Regenüberlaufbecken und den Rohrvortrieb kann voraussichtlich gegen Ende des 1. Quartals 2024 begonnen werden. Im Zuge der Baumaßnahmen wird für die Gemeinde Beckingen ein neuer 70 Meter langer Anschlusskanal gebaut und an den EVS-Hauptsammler angeschlossen. Das neu zu bauende Regenüberlaufbecken hat ein Speichervolumen von 100 Kubikmetern und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Mackenbachs. Das Gewässer profitiert sehr von der Maßnahme, da hier künftig auch bei Starkregen nur noch extrem verdünnte und damit unschädliche Abwässer abgeschlagen werden (s.u. „Hintergrund“). Die geplante Bauzeit für das gesamte Maßnahmenpaket beläuft sich auf achtzehn Monate, so dass mit einem Bauende im vierten Quartal 2024 gerechnet werden kann.
Der EVS bittet die Bevölkerung um Verständnis dafür, dass ein solch komplexes Projekt nicht ohne Verkehrsbehinderungen und Lärmbelästigungen realisiert werden kann. Der Verband wird bemüht sein, diese so gering wie möglich zu halten.
Fragen zur Baumaßnahme beantwortet gerne EVS-Bauoberleiter Dipl.-Ing. Thomas Meyer (Tel. 0681/5000 239, thomas.meyer@evs.de).
Hintergrund
Das Sammlersystem im Saarland wird überwiegend im Mischsystem betrieben, das heißt, dass das häusliche Abwasser und das Regenwasser von befestigten Flächen im gleichen Kanal abgeleitet werden. Da die Sammler durch überdurchschnittlich große Wassermengen bei Regenwetter oft überlastet wären, werden im Kanalsystem sogenannte Regenwasserbehandlungsanlagen gebaut. Kommt mehr Wasser an, als vom Hauptsammler aufzunehmen ist, wird dieses zunächst in Regenüberlaufbecken gespeichert. Durch die Speicherung wird vermieden, dass der erste konzentrierte Schmutzstoß – neben dem eigentlichen Abwasser werden bei starkem Regen auch im Kanal befindliche Ablagerungen mitgeschwemmt - in den Bach gelangt.
Erst nach kompletter Befüllung des Beckens erfolgt der Abschlag des dann stark verdünnten und somit unschädlichen Mischwassers in den Bach. Die Anlagen sind so ausgelegt, dass die geringe Schmutzstoffmenge, die letztendlich noch in den Bach eingetragen wird, über die Selbstreinigungsfähigkeit des Baches leicht abgebaut werden kann. Es kommt also zu keinerlei Schädigung des Gewässers – im Gegenteil: Durch die Schaffung des Speichervolumens wird das Gewässer stark entlastet.